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Schadstoffe zu Hause: 4 unerwünschte Mitbewohner

Bettwäsche

Wir achten auf eine gesunde Ernährung, genießen die frische Luft und schwören auf Waldbaden mit allen Sinnen. Kurz: Wir schauen auf Körper und Geist. Aber wie sieht es eigentlich mit der Gesundheit in den eigenen vier Wänden aus - der Ort, an dem wir uns sicher geborgen fühlen sollten? Diese 4 typischen Schadstoffe solltest du kennen, damit du sie sicher aus deinem Zuhause verbannen kannst.

Der Schadstoff in meinem Bett


Das Thema Wohngesundheit betrifft alle Bereiche des eigenen Zuhauses. Vom Eingangsbereich über die Küche, das Kinderzimmer bis zum Home-Office. Von der Wandfarbe über die Teppiche am Boden, die kuschelige Bettwäsche, das flauschige Handtuch und den Vorhang vorm Fenster.


Herkömmliche Raumdüfte, Kerzen, Reinigungsmittel, Plastikverpackungen, Möbel, Elektrogeräte und Textilien enthalten dutzende von chemischen Substanzen, die auf unsere Gesundheit wirken


Das Problem: Alltagsgegenstände müssen nicht mit all den Chemikalien, mit denen sie behandelt werden, gekennzeichnet werden. So schleichen sich jede Menge unerwünschter Schadstoffe in unser Zuhause.  


Leider lauert damit manch unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Bei erhöhten Schadstoffkonzentrationen, vor allem aber wenn wir uns lange in belasteten Räumen aufhalten, können diese auf unsere Gesundheit einwirken und unser Immunsystem langfristig schwächen.

Wenn du dir also bewusst machst, welche potenziellen Schadstoffquellen sich in deinem Zuhause verbergen, ist das ein erster Schritt zur Steigerung der Wohngesundheit. Frage dich, welche Materialien und Textilien benutzt du täglich? Wie viele Chemikalien-, Schadstoff-, Feinstaubquellen sammeln sich in deinem Zuhause? 


Die 4 häufigsten Schadstoffquellen

 

1. Leichte Stoffe, die uns das Leben schwer machen - leichtflüchtige Schadstoffe (VOC) & Schwerflüchtige Schadstoffe (SVOC): 


Leichtflüchtige (engl. Volatile Organic Compounds, VOC) und schwerflüchtige (engl. Semivolatile Organic Compounds, SVOC) Schadstoffe sind gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Sie entstehen einerseits bei natürlichen Prozessen wie zum Beispiel Pflanzenstoffwechsel-, Fäulnis- oder Abbauprozessen. In Innenräumen sind es aber oft Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires, aus denen die schädlichen Gase austreten. So können leichtflüchtige Schadstoffe in Bodenbelägen, Spanplattenmöbel, Farben und Teppichen enthalten sein. 


In Kunststoffen, Beschichtungsmitteln und Klebstoffen sind es Weichmacher. Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate können der Gesundheit schaden. Deswegen solltest du neue Textilien immer mehrmals waschen, bevor du sie benützt. Ähnlich ist es mit neuen Möbeln - Sofa, Bett und Co. gründlich auslüften lassen, bis du keinen Chemiegeruch mehr wahrnimmst.


Tipp: Achte beim Kauf von Möbeln und Wohnaccessoires nicht nur auf eine hübsche Optik, sondern auch auf Gütesiegel wie Blauer Engel, natureplus, eco-INSTITUT.

2. Von wegen Schwamm drüber – Schimmelpilze und Bakterien


Zur Abwechslung haben wir es hier zumindest teilweise mit sichtbaren Schadstoffen zu tun: Schimmelpilze nennt man eine große Gruppe von Pilzen, die ein schnell wachsendes und sichtbares Fadengeflecht (Myzel) auf den befallenen Oberflächen bilden. Unsichtbar hingegen sind die Pilzsporen, die sie verbreiten und die unter anderem unsere Atemwege reizen und zu Allergien führen können. Auch als Träger von Schimmelpilzgiften (Mykotoxinen) können sie unserer Gesundheit schaden.  Meist kommen Schimmelpilze und Bakterien in einer Gemeinschaft vor.

Tipps: 


  • Da die Schimmelbildung von der Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt, fühlen sich die unliebsamen Pilze vor allem im Badezimmer so richtig wohl. Daher nach jedem Duschen lüften. 
  • Auch wenn du Wäsche im Wohnraum aufhängst, ist eine Runde lüften angesagt. Und ja, lüften will gelernt sein. Wie es am effektivsten geht, erfährst du hier
  • Schimmelbefall muss richtig entfernt werden, sonst bleiben abgestorbene Teile und Sporen zurück. Kleine Stellen können selbst gereinigt werden (<20cm²) größere, befallene Stellen sollten laut Schimmelleitfaden gereinigt werden.


3. Bloß nichts unter den Teppich kehren: Feinstaub, Partikel und Fasern


Sie sollten nur in geringen Konzentrationen vorkommen. In Sachen Wohngesundheit spielen sie in jedem Fall eine tragende Rolle. Denn an feinem Staub haften andere Schadstoffe wie Schimmelsporen, Bakterien, Milben und Pollen an und werden von uns eingeatmet. Je kleiner die Staubpartikel sind, desto schlechter. Sie können so bis in die kleinen Lungenbläschen vordringen.


Tipps: 


  • Es hilft leider nichts – mehr Staubsaugen und feucht Wischen ist mehr. 
  • Verwende einen Staubsauger mit HEPA-Filter, denn dieser erspart deiner Lunge selbst kleinste lungengängige Staubpartikel, aber auch Milbeneier, Pollen, Asbest etc. 
  • Verzichte wo möglich auf unnötige Staubfänger, also Textilien wie Pölster, Teppiche, Vorhänge. Deine Lunge wird es dir danken.

4. Heavy Metal, aber total uncool: Schwermetalle


Arsen, Barium, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink – all diese Schwermetalle sind nicht nur auf der Sondermülldeponie zu finden, sondern leider auch in unserem Zuhause. Sie verbergen sich in zerbrochenen Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren, Holzschutzmitteln, Flammschutzmitteln für Textilien, Bleirohren, Kupferrohren, ausgelaufenen Batterien, Kunststoffen, Lacken, Waschmitteln und Zigarettenrauch. Einige Schwermetallbelastungen lassen sich leider nur sehr schwer umgehen. Vorsicht bei alten und ausgelaufenen Batterien. Diese sollten noch im intakten Zustand in Sammelbehältern entsorgt werden. 


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Artikel verfasst in Zusammenarbeit mit Armin Rebernig, Baubiologe und Experte für gesundes Wohnen. Weitere Informationen über Armin Rebernig findest du auf www.bau-biologie.at und auf unserer Expert:innen-Seite.

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