Gesunder Hormonhaushalt im gesunden Zuhause
Frische Luft, saubere Räume und alles schön aufgeräumt – all das sind für die meisten Menschen die Grundpfeiler eines gut geführten Haushalts. Doch nur den wenigsten ist bewusst, dass der eigene Hormonhaushalt ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden hat – und umgekehrt! Alles, was du über diesen Zusammenhang wissen musst, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Wieso sind Hormone so wichtig für unsere Gesundheit?
Unser Hormonhaushalt ist äußerst sensibel. Hormone steuern bestimmte, oft lebenswichtige Vorgänge im Körper. Hormone werden über die sogenannten endokrinen Drüsen gebildet und dann ins Blut abgegeben. Sie regeln unseren Energie- und Wasserhaushalt, aber auch unser Wachstum und die Fortpflanzung.
In unserem Körper befinden sich aber noch mehr unterschiedliche Hormone, die alle fein aufeinander abgestimmt sind. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass es uns Menschen gut geht, wir gesund sind und bleiben und uns in unserer Haut rundum wohlfühlen. Im Gegensatz können schon die kleinsten Einflüsse, die unseren körpereigenen Hormonhaushalt verändern oder sogar richtig stören, zum Unwohlsein bis hin zu Krankheiten führen.
4 Störenfriede deines Hormonhaushalts
Generell spricht man von einer Störung des Hormonhaushalts, wenn aus unterschiedlichen Gründen das Zusammenspiel der Hormone in unserem Körper nicht mehr richtig funktioniert. Mögliche Gründe können zum Beispiel sein:
1. Erkrankungen der Hormondrüsen
Störungen in den endokrinen Drüsen (zum Beispiel in der Schilddrüse, den Hoden bzw. den Eierstöcken, den Nebennieren oder den Keimdrüsen) können unseren Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht bringen.
2. Vitamin-D-Mangel
Obwohl der Name das Wort „Vitamin“ enthält, ist es eigentlich ein neuroregulatorisches Hormon. Als dieses ist es besonders wichtig für unseren Hormonhaushalt und zuständig für Vorgänge im Nervensystem. Bekommt unser Körper zu wenig davon, kann das Auswirkungen auf den gesamten Hormonhaushalt haben.
3. Stress und Schlafmangel
Leider treten diese beiden Einflüsse oft gemeinsam auf und sind auf Dauer eine enorme Belastung für den Hormonhaushalt. Vor allem aber für die Nebennieren, denn diese sind für die Bildung von Stresshormonen verantwortlich. Bei Stress und Schlafmangel arbeiten sie also auf Hochtour. Kommt es zu einer Überanstrengung der Nebennieren, sind Zellschäden die Folge. Diese kann der Körper nur schwer wieder in Ordnung bringen. Durch diese Schädigungen werden nämlich immer weniger Hormone produziert. Wie du mit einfachen Tipps deinen Schlaf wieder ins Gleichgewicht bringst und somit auch deinem Hormonhaushalt etwas Gutes tust, erfährst du hier.
Lesetipp: Baubiologe und Holie Living-Experte Dipl.-Ing. Armin Rebernig, BSc, hat zum Thema Schlafstörungen und Elektrosmog einen eigenen Artikel verfasst, den es hier zum Nachlesen gibt.
4. Umwelthormone
Unterschiedliche Umweltschadstoffe können unsere Hormone ordentlich durcheinanderbringen. Besonders alltägliche Gegenstände, Lebensmittel und deren Verpackungen können hormonaktive Substanzen beinhalten, die unsere gesundheitliche Balance beeinflussen können. Weil Umwelthormone auf störende Weise auf unseren Hormonhaushalt wirken können, werden sie als sogenannte "endokrine Disruptoren" bezeichnet. Dazu zählen laut WHO rund 800 verschiedene Stoffe, darunter Bisphenol A, Phthalat-Weichmacher, Parabene, Pestizide oder Flammschutzmittel. Diese können vor allem in hormonell sensiblen Phasen unseres Lebens einen besonders großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben; das heißt zum Beispiel in der embryonalen Entwicklung, der Pubertät, während der Schwangerschaft, Stillzeiten und den Wechseljahren.
Symptome eines unausgeglichenen Hormonhaushalts
Da jeder Mensch unterschiedlich reagiert, können auch die Symptome dementsprechend variieren. Einige typische Warnsignale für einen gestörten Hormonhaushalt lauten:
Müdigkeit
Kopfschmerzen
Schwankungen des Gewichts
Schweißausbrüche
Konzentrationsschwierigkeiten
Schlafstörungen
WICHTIGER HINWEIS: In all diesen Fällen solltest du unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren, um den tatsächlichen Ursachen dieser Symptome auf den Grund zu gehen.
Störung des Hormonhaushalts durch endokrine Disruptoren
Obwohl nicht alle Hormonstörungen direkt beeinflusst werden können, sind es vor allem endokrine Disruptoren, die der Mensch größtenteils selbstständig zu sich nimmt. Aber was passiert, wenn der Hormonhaushalt durch zu viele giftige Hormone durcheinanderkommt? Inzwischen sind endokrine Disruptoren nämlich bei fast allen Menschen im Körper nachgewiesen. Diese verstecken sich oft in alltäglichen Gegenständen, die jeder Zuhause hat. Sei es in Textilien, Reinigungsmittel, Möbel, beschichtete Pfannen, Kosmetika, Duftkerzen oder in Lebensmittel-verpackungen. Besonders erschreckend ist allerdings der Nachweis von solchen Umweltgiften in Kinderspielzeug.
Endokrine Disruptoren gelten als Mitauslöser von hormonell bedingten Krebsarten, wie Brust- oder Hodenkrebs, Unfruchtbarkeit, Übergewicht, Diabetes sowie weitere Immunschwächen. Zwar wirken Umwelthormone schwächer als unsere körpereigenen, wir haben allerdings permanent Kontakt mit ihnen und nehmen sie beispielsweise direkt über unsere Nahrung auf. Somit fällt es ihnen sehr leicht, in unseren Hormonhaushalt zu gelangen und dort für Unruhe zu sorgen.
7 Tipps für deinen gesunden Hormonhaushalt
Es ist gar nicht so schwer, auf deinen eigenen Hormonhaushalt zu achten. Mit diesen einfachen Tipps kannst du selbstständig deinen Hormonhaushalt ins Gleichgewicht bringen und gleichzeitig dein gesundes Wohnen positiv beeinflussen.
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4-mal täglich Lüften: Am besten gleich in der Früh nach dem Aufstehen die Fenster öffnen. Achte dabei darauf, alle Räume gleichzeitig zu Lüften, sodass sich die frische Luft schnell verteilen kann. Für die ideale gesunde Raumluft wiederhole diesen Vorgang mehrmals täglich, um die Chemikalien im Hausstaub zu verringern.
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Kaufe Lebensmittel aus zertifiziertem biologischem Anbau: Diese sind nicht nur gesünder und schmecken besser, du vermeidest so auch gleichzeitig den Kontakt zu Pestiziden!
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Vermeide Lebensmittelverpackungen und Aufbewahrungsbehältnisse aus Plastik: Lebensmittelbehälter oder Flaschen aus Glas sind eine viel gesündere und bessere Alternative.
- Verwende für deine Haut nur zertifizierte Naturkosmetik, die BPA- oder PFC/PFOS oder PFOA-frei sind.
- Verwende keine Chemiekeulen zum Reinigen: Putze dein Zuhause am besten nachhaltig und mit biologischen Reinigungsmittel. Wieso Zitronensäure, Essig und Schmierseife dein Zuhause nicht nur besser säubern, sondern gleichzeitig auch deinen Hormonhaushalt bereinigen, erfährst du in diesem Artikel.
- Textilien wie Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher aber auch Kuscheltiere und Plastikspielzeug sollten unbedingt vor dem ersten Gebrauch gründlich gewaschen werden.
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Achte auf Gütesiegel: Diese können dir ganz einfach dabei helfen, Schadstoffe zu vermeiden und deinen Hormonhaushalt nicht durcheinander zu bringen. Der Blaue Engel, die Euroblume oder der Dermatest sagen dir noch nichts? Alles, was du über Gütesiegel wissen musst, haben wir hier für dich zusammengefasst.